Willkommen auf meiner Seite zum Te Araroa Trail in Neuseeland!

Von Oktober 2023 bis Februar 2024 wanderte ich auf dem Te Araroa Trail.

Der Te Araroa Trail ist ein atemberaubender Fernwanderweg, der sich über die gesamte Länge Neuseelands erstreckt. Erleben Sie die Freiheit und Abenteuerlust auf diesem einzigartigen Pfad, der Ihnen unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse bietet.

Te Araroa ist ein Fernwanderweg in Neuseeland, der sich über 3000 km über die beiden Hauptinseln des Landes erstreckt. Der Weg führt von Cape Reinga nach Bluff.         

3000 km • Te Araroa • Neuseeland

Te Araroa ist Neuseelands führender Fernwanderweg und erstreckt sich über 3000 km (1860 Meilen) über die beiden Hauptinseln des Landes. Der Weg führt von Cape Reinga auf der Nordinsel nach Bluff auf der Südinsel. Auf seinem Weg durchquert er 9 verschiedene Regionen. Der Weg bietet spektakuläre Ausblicke auf all die erstaunlichen Landschaften, die Neuseeland zu bieten hat. Dazu gehören geschäftige Städte bis hin zu hoch aufragenden Vulkanen. Te Araroa ist wirklich ein Erlebnis für alle Aspekte Neuseelands. Es gibt historische, kulturelle und natürliche Gebiete zu erkunden. Von den Meeresstränden bis hin zu tiefen Wäldern ist der Weg perfekt für Durchwanderungen, Rucksacktouren, Abschnittswanderungen und Tageswanderungen.

 

Der Te Araroa – New Zealand's Trail – ist ein 3.000 km langer Wanderweg von Cape Reinga nach Bluff

Te Araroa Trail

Wie kam ich auf die Idee, den Te Araroa Trail zu wandern?

In der Zeitschrift des Schweizer Alpen-Clubs las ich einen kurzen Artikel über diesen neuseeländischen Weg, der sich über beide Inseln erstreckt. Dies weckte mein Interesse und ich dachte, es wäre ein echtes Abenteuer, auf diese Weise ein ganzes Land zu durchqueren. Die Idee liess mich nicht mehr los! Seit August 2022 bin ich leider allein, daher habe ich beschlossen, den Te Araroa Trail im Winter 2023/24 (Sommer in Neuseeland) zu Fuss zu durchqueren.

Ich begann also, mich auf den Trail vorzubereiten und mich damit auseinanderzusetzen.

Natürlich stellen sich einige Fragen:

-Kann ich 3000 Kilometer laufen?

-Kann ich so lange jeden Tag laufen?

-Wie viele Tage werde ich benötigen?

-Wie wird es sein, wenn es regnet und kalt ist?

-Kann ich all die Flüsse durchqueren?

-Werde ich den physischen und psychischen Belastungen   standhalten?

Es ist schon eine ziemlich verrückte Idee, oder?

                  

Aber "i will luägä"

 

The long Pathway (der lange Pfad)

 

Was sollte ich alles mitnehmen?

Dafür habe ich eine Excel-Liste erstellt, die alles aufführt, was ich mitnehmen muss und was ich noch kaufen muss!

So behalte ich auch den Überblick über das Gewicht und die Kosten.

 

Alles kommt in meinen Rucksack.

 

Zur Orientierung nutze ich zwei Apps, die auch offline Navigation ermöglichen und viele nützliche Informationen bereitstellen:

- Angaben zum Weg mit Kilometerangaben

- Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten

- Standorte des nächsten Shops für Einkäufe

- sowie weitere nützliche Informationen über den Trail.

 

Am 1. Oktober flog ich nach Auckland, wo ich noch einige Tage verbrachte. Für die Sicherheit auf dem Trail kaufte ich ein PLB und besorgte Lebensmittel für die kommenden Tage.

 

 

 

 

 

 

Am 6. Oktober fuhr ich mit dem Bus von Auckland nach Kaitaia. Ich hatte bereits von zu Hause aus ein Zimmer in Kaitaia gebucht. Im Bus traf ich viele Wanderer, die ebenfalls den Te Araroa begehen wollten. In Kaitaia angekommen, zogen alle Wanderer ins Backpacker-Hostel. Dort wurde mir klar, dass ich noch kein erfahrener Wanderer bin! 😊

Am 7. Oktober bin ich per Anhalter zum Cape Reinga (110 km) gefahren.

Am Leuchtturm beginnt der Te Araroa Trail.

Natürlich tauchen dabei auch Fragen auf:

- Wie wird es sein?

Und was ebenfalls wichtig ist:

"Sei dir bewusst, dass der Te Araroa Trail dich verändern wird, und akzeptiere, dass neue Erkenntnisse dein Leben verändern können."

 

1. Tag auf dem Trail (7. Oktober 2023):

Am Leuchtturm traf ich einen Ethnologie-Professor aus Stuttgart; wir führten ein langes, anregendes Gespräch. Er erwähnte auch, dass dieser Ort für die Maori eine wichtige, heilige Stätte ist. Über das Cap treten die Seelen der Verstorbenen ihren Weg in die Ewigkeit an.

Ich startete am Cape Reinga auf dem Te Araroa Trail zusammen mit einem Amerikaner. Das Wetter war leider nicht sehr einladend, denn es fing schon nach einer Stunde an zu regnen. In Neuseeland muss man wirklich wetterfest sein und sich auf alle Bedingungen einstellen. Weil die erste Etappe des Trails aufgrund eines Erdrutsches gesperrt war, mussten wir eine lange Strecke entlang der Straße gehen, gefolgt von Schafweiden, Buschland und Sumpfgebieten. Im Sumpfgebiet war ein Steg, der vor einem Bach zusammengebrochen war, und wir mussten knietief durch das Wasser waten. Als ich am Twilight Beach ankam, musste ich mich zuerst in trockene Kleidung umziehen und dann mein Zelt aufbauen. In der ersten Nacht im Zelt gab es immer wieder starke Regenschauer, und das Rauschen des Meeres war ziemlich beeindruckend.

90-Mille Beach entlang

Erste Camping Station

 Nach dem Regenwetter scheint die Sonne 

Maunganui Bluff Campsite

Am Morgen des zweiten Tages schien die Sonne nur kurz, doch bald darauf herrschten auf dem gesamten Weg zur nächsten Etappe Sturm und starker Regen, was dazu führte, dass die Schuhe schnell voll Wasser waren. Nach der Ankunft am Zielort wechselte ich die nassen Kleider gegen trockene, bereitete eine warme Mahlzeit zu und kochte heißen Tee. Während einer kurzen Regenpause gelang es mir, mein Zelt im Sturm aufzubauen. Die ganze Nacht über wütete der Sturm und schüttelte das Zelt, doch es hielt stand. Nun bleibt zu hoffen, dass das Wetter morgen besser sein wird.

Nach dem  90-Mile Beach bin ich in Kaitaia angekommen. Obwohl das Wetter in den letzten Tagen wenig einladend war und einige Hiker aufgegeben haben, hat es mich nur bestärkt. An Aufgeben denke ich nicht, denn es wird sicher bald wieder besser😊.

In Kaitaia begegnete ich Paul aus den Niederlanden. Wir waren einige Tage gemeinsam unterwegs, bis er aufgrund von Fussproblemen eine Pause einlegen musste.

Ähnlich wie Paul bin ich auf einige Hiker gestossen, die Probleme beim Laufen hatten.

Es führte an vielen Weiden entlang.

Der Trail führte durch unglaublich schöne Landschaften.

Am Abend das Zelt erneut aufbauen und das Abendessen zubereiten.

Man musste oft über viele Zäune steigen.                                                                        Der Trail führte auch über viele Brücken.

Der Weg ist mit solchen orangen Dreiecken markiert.

 

 

 

In Neuseeland herrscht kein Mangel an Wasser.             

Auf den meisten Campingplätzen gab es einen Unterstand, und das Regenwasser wurde in einen Tank geleitet. Dieses Wasser wurde als Trinkwasser verwendet und musste natürlich stets gefiltert werden, bevor es getrunken wurde.

Von Paihia aus sind wir mit der Fähre nach Russell übergesetzt.

 

 

 

In Russel machten wir eine Pause für einen Kaffee. Als ich meinen Kaffee bestellte, spielte schöne Musik und die Kellnerin begann zu tanzen. Ich sagte zu ihr: "Es ist schön, dich tanzen zu sehen", worauf sie antwortete: "Ja, ich tanze, weil du so glücklich aussiehst."

Das war ein wirklich schönes Kompliment!😊

Auch wenn man nicht im Zelt übernachten wollte, gab es immer wieder die Möglichkeit, in einem Bett zu schlafen.

Stets aufs Neue durch herrliche Landschaften.

Warten auf die Flut, um dann mit dem Boot nach Ngunguru zu James überzusetzen.

James gab uns eine gute Anleitung, um den Meeresarm bei Eppe zu durchqueren.

Wir durchquerten Sumpf und Wasser, bis wir schließlich wieder auf festem Weg waren.

Es war das erste Mal durch den Sumpf!

Der Trail setzte sich auf den schönen Wanderwegen fort.

Nach einem langen Tag auf dem Trail hat man großen Hunger und muss den Kalorienbedarf wieder auffüllen!

Wir sind am Vortag am Ocean Beach entlanggelaufen.

Über den Berg ging es das erste Mal durch ein sehr sumpfiges Gebiet.

Damals war mir noch nicht bewusst, welche Überraschungen auf uns zukommen würden!

Am Abend diskutierten wir noch die nächste Etappe. Der Trail führt  über die Berge, und alle meinten, "als Schweizer hast du natürlich einen Heimvorteil in den Bergen".

Und das stimmte – ich war tatsächlich der Erste auf dem Gipfel!

Bereits 470 Kilometer zu Fuss zurückgelegt!🤔

Am Moris Hill Km 513.

Da es die ganze Nacht geregnet hatte und der Waldweg deshalb gesperrt war, bin ich stattdessen die Straße entlanggelaufen.

Steve zeigte Mitgefühl und fuhr mich mit dem Auto zu seinem Haus in der Nähe des Trails.

Er setzte mich bei seinem Haus ab und gab mir Anweisungen, wie ich mich zurechtfinden sollte, da er noch schnell zu seiner Tochter musste. In der Zwischenzeit machte ich es mir mit Kaffee und einer wohltuenden Dusche gemütlich.

Wir führten sehr interessante Gespräche, und ich durfte im Haus übernachten. Am nächsten Morgen brachte mich Steve wieder zum Trail.

Es war meine erste Einladung von einem Kiwi, und ich war angenehm überrascht, wie unkompliziert und gastfreundlich er war

Wir mussten bereits um 4 Uhr morgens vom Campingplatz Stillwater aufbrechen, um pünktlich um 5 Uhr die Mitte des Meeresarms bei Eppe zu erreichen. Für die sichere Durchquerung gab es eine Toleranzzeit von plus/minus 15 Minuten beim Erreichen von Eppe.

Boulder Hopping bei Eppe!

 

Am 1. November in Auckland angekommen!                                                                Aussicht vom Turm in Auckland

Eine Flussüberquerung: Alex trägt die kleine Hili durch den Fluss!

 

In Hamilton traf ich Ruth und Ueli.

Sie wanderten vor mehr als 30 Jahren nach Neuseeland aus.

Die Schönheit der Landschaften hat mich immer wieder überwältigt und zum Staunen gebracht!

Es ist immer wieder beeindruckend, zu sehen, was die Natur erschaffen kann.

Te Rauamoa Km 831.

Ich würde den heutigen Trail als den schwierigsten und anspruchsvollsten bezeichnen.

Aber wer weiss, was noch alles kommt!

In Neuseeland muss man besonders auf den Verkehr achten, da die Autofahrer nicht ausweichen und auch nicht langsamer fahren. Was in der Schweiz als sehr unhöflich gilt, ist dort anscheinend normal.

Übernachtung bei einem Trail-Angel, inklusive Abend- und Morgenessen.

Selbst im Chaos findet sich ein Nachtlager!

Weiter geht's durch die herrliche Landschaft!

Timber Trail

Zwei Tage mit dem Fahrrad auf dem Timber-Trail zu verbringen, war eine willkommene Abwechslung, um einmal keinen Rucksack tragen zu müssen.

Ankunft beim Kilometer 1'000.

Tour über den Tongariro, den Schicksalsberg aus "Herr der Ringe".

Wir starteten früh, da die heutige Tour lang war.

Der Te Araroa verläuft in entgegengesetzter Richtung über den Tongariro. Am Vulkanrand kam eine endlose Menschenmenge entgegen.

Leider war das Wetter schlecht, und der Nebel verhinderte jegliche Sicht.

So hätte auf dem Tongariro ausgesehen, wenn Sicht gewesen wäre.

Dieses Bild war für meine Entschädigung in meiner Lodge gewesen.

Am folgenden Tag herrschte Sonnenschein und blauer Himmel                        ....und blick zum Tangario

mit Blick auf den Taranaki

In Neuseeland weist der Schatten stets nach Norden.

Kanufahrt auf dem Wanganui-River.

Von Whakahoro bis Wanganui haben wir in vier Tagen eine Strecke von 160 Kilometern mit dem Kanu zurückgelegt.

Es war das erste Mal, dass ich mit einem Kanu einen Fluss befahren habe.

Arne war ein ausgezeichneter Steuermann. Wir hatten das grosse Glück, dass wir alle Stromschnellen ohne zu kentern bewältigten und somit stets die Ersten waren, die das Ziel erreichten. Das bedeutet, dass wir auch einen Schlafplatz in der Hütte hatten.

Das Wetter war während der gesamten Tour auf unserer Seite.

Es war eine wirklich schöne Kanutour.😊👍🤗

In Wanganui endete unsere Kanufahrt, und kaum hatten wir das Kanu aus dem Fluss gezogen, begann es auch schon heftig zu regnen.

Kilometer 1406

Da ich immer früh zu meinen Touren aufbreche, wäre es diesmal klüger gewesen, die Trailnotizen zu lesen. Dann hätte ich gewusst, dass der Fluss erst ab 18 Uhr bei Eppe durchquert werden kann. So musste ich drei Stunden warten, bis ein Durchkommen möglich war.

Bei Kilometer 1500 

 

Die Hälfte des Te Araroa Trails liegt bereits hinter mir! Ich hoffe, dass die verbleibenden 1500 Kilometer genauso gut verlaufen und Freude bringen werden!🤗

Die Durchquerung der Tararua Range war eine Herausforderung. Stellenweise war der Pfad sehr matschig.

 

Durch die Wälder zu wandern, bot einfach eine traumhafte Landschaft.    Immer wieder erstaunt über solch wunderschöne Natur!

Da der Trail durch die Tararua Range nicht ungefährlich war, haben wir beschlossen, zusammenzubleiben. Das Wetter war kalt und von Regen, Eisregen sowie starkem Sturm geprägt.

Viele haben sich gegen diesen Trail entschieden, und einige sind sogar umgekehrt, weil es sehr stark gestürmt hatte.

Gegen Ende des Trails beruhigte sich das Wetter, und es gab sogar noch etwas Sonnenschein. Auch Jan war darüber sehr glücklich und strahlte.

Nach einer anstrengenden Wanderung erreichten wir die Nichols Hut. Wir hatten erwartet, heute die einzigen Gäste zu sein, da das Wetter wieder zu starkem Regen umschlug. Doch es trafen weitere Hiker ein, und die Hütte war so überfüllt, dass viele dicht an dicht auf dem Boden schlafen mussten.

Beeindruckende Landschaft!

In ganz Neuseeland werden Possums gefangen, da das Land bestrebt ist, diese Tiere auszurotten.

Von Pukerua Bay aus führte der Weg erneut über die Hügel nach Wellington.

"we must become the change we want to see"

Er war ebenfalls ein Weitwanderer, allerdings mit einer anderen Botschaft. Seine Ideen und Handlungen haben mich stets fasziniert.

Bis zum nördlichsten Punkt der Nordinsel war es nur noch eine Tagesetappe. Diese Tour konnte ich einmal ohne Rucksack machen, und das bei strahlendem Wetter.☀️

Was kann man tun, wenn es in einer Stadt regnet? Wellington bietet ein faszinierendes Museum, in dem man problemlos mehrere Stunden verbringen kann.

Am 21. Dezember 2023 hiess es Abschied nehmen von der Nordinsel.

Die Nordinsel war eine grosse Bereicherung mit all den Begegnungen und den gelaufenen 1715 Kilometern.

Es war einfach eindrucksvoll, und ich hatte eine gute Zeit.🤗

Mit dem Boot reiste ich von Picton nach Ship Cove. Anschliessend begab ich mich auf den Queen Charlotte Track, der mich die nächsten vier Tage faszinieren sollte.

Der Queen Charlotte Trail ist ein wunderschöner Wanderweg. Für diesen Weg ist ein Permit erforderlich.

Die Wekas sind immer schnell zur Stelle, wenn eine Pause eingelegt wird.

Auf dem Queens Charlotte Trail.  Die Natur schenkt uns eine Vielzahl an schönen Pflanzen und Blumen.

Weihnachten in Havelock.

Für die nächsten 8-10 Tage wird empfohlen, ausreichend Essen für die Überquerung der Richmont's Alps mitzunehmen. So ist man vorbereitet, falls ein Fluss nicht passierbar sein sollte und man genug Nahrungsvorräte dabei hat.

 

Über die Richmont Alps bis Saint Arnaud erstrecken sich 160 Kilometer und 7'500 Höhenmeter, die in den nächsten Tagen zurückgelegt werden sollen.

Laut den Trail-Notizen sind die Richmonds der anspruchsvollste und schwierigste Abschnitt des Te Araroa Trails.

Beim Überqueren der Richmont's Alps mussten zahlreiche Flüsse überwunden werden, manchmal mit wenig, manchmal mit mehr Wasser.

Das Wetter ist noch schön, und die Fernsicht ist klar!                                             Die Sicht verschlechterte sich und es begann zu nieseln!

Mid Wairoa Hut, Km 1912

Am Silvester konnte ich von der Mid Wairoa Hut aufgrund des Hochwassers im Fluss nicht weitergehen, da es die ganze Nacht stark geregnet hatte. Wir waren zu viert (Rinus, Laura, Max und ich) und haben Silvester sowie den Jahreswechsel in der Hütte gefeiert.

Es war das einzige Mal, dass wir aufgrund von Hochwasser nicht weiterziehen konnten.

Zu Neujahr 2024 herrschte erneut sonniges Wetter, und die Flüsse waren wieder passierbar.

Der Pfad verläuft über steiniges Gelände!                                                                       ...und steilen  Schotterwegen entlang.

Das neue Jahr 2024 begann mit einem Bilderbuchwetter!

Saint Arnaud

Da ich immer früh unterwegs bin und das Laufen mir gut bekommt, bin ich früher als geplant in Saint Arnaud angekommen! Dort traf ich wieder bekannte Wanderer. Sie sagten: "Heinz, du bist einfach crazy, dass du so laufen magst! Du überraschst uns immer wieder: "Du bist eine Legende auf diesem Weg"." Nun haben wir endlich einen Trailnamen für dich: "Die Legende".
Ja, es waren wieder einmal über 50 Kilometer an diesem Tag.

D'gschwindigkeit bim laufä isch's mögich, dass mir chönd umäluägä und d'Welt i üs ufneh, dass mir au wohrneh chönd wie si sich langsam veränderät, dass mir Grüsch höred und Grüch wornemet, dä Wind, d'Sunnä und dä Rägä im Gsicht spürät, und under dä Füäss dä Bodä wo sich bim laufä ständig veränderät!

 

 

Waiau Km 2031

Vorbei am Blue Lake zum Lake Constance.

Das Baden und Berühren des Wassers in beiden Seen ist verboten, da diese Orte für die Maori heilig sind.

Der Aufstieg über den Waiau Pass war sehr steil, mit 1000 Metern nach oben und 850 Metern wieder hinunter über die Felsen.

7.Januar Boyle Flat Hut, Km 2074

Ich war 12 Stunden lang mit nur kurzen Pausen zur Hütte unterwegs.

Am Morgen war es bei der Boyle Flat Hut noch ziemlich kalt, doch im Laufe des Tages durch die schöne Landschaft wurde es angenehm sonnig und warm.

Nach 5 Tagen bin ich in Boyle angekommen!

Von Boyle aus bin ich per Anhalter nach Hanmer Springs gefahren, um weitere Lebensmittel einzukaufen.

In Hanmer Springs besuchte ich die warmen Pools zum Baden. Am darauffolgenden Tag setzte ich meine Reise per Autostop zurück auf den Trail fort.

                                                                                                                                                       Nach etwa sechs Kilometern des heutigen Trails erreichte ich die                                                                                                                                                                               warme Quelle, entschied mich jedoch gegen ein Bad, da es zu viele      Zurück zum Trail!                                                                                                                Sandfliegen gab. Daher setzte ich meinen Weg fort.

Endlich mal keine nassen Schuhe!

Arthur's Pass bietet malerische Landschaften und Wanderwege.

Vom 12. Januar am Arthur's Pass bis zum 14. Januar am Lake Coleridge.

Für den Arthur's Pass musste ich mehrmals Flüsse durchqueren. Glücklicherweise war das Wetter in den letzten Tagen gut, sodass die Flüsse problemlos durchquert werden konnten.

Nach nur vier Tagen erreichte ich den Pass. Dort hatte ich mir auch ein Paket mit Lebensmitteln hingeschickt.

Am Pass traf ich auf Dario und Marisa! Ich fragte sie, ob sie ebenfalls auf dem Te Araroa Trail unterwegs seien, worauf sie mir auf Schweizerdeutsch antworteten,

"mir wüssed scho wer du bisch, din ruäf isch dir vorusgeilt, und du würdisch üs sicher iholä". 

"Wir wissen bereits, wer du bist, dein Ruf eilt dir voraus, und du würdest uns sicher einholen."

Hamilton Hut

Es ist immer ein Glücksgefühl, nach einem langen Tag in der Hütte anzukommen und die anderen Hiker wieder zutreffen.

Auf dem Weg von der Hamilton Hut zum Lake Coleridge mussten wir den Fluss 22mal durchqueren.

Der Regen zog stets vor uns her, und wir blieben im Trockenen.

Auf dieser Tour benötigten wir statt fünf nur drei Tage.

Von der Hamilton Hut bis zum Lake Coleridge waren es erneut mehr als 50 Kilometer.

Ich habe mich ebenfalls dort registriert!

Da der Rakaia River unpassierbar war, nahmen wir den Shuttle-Bus nach Methven (40 km entfernt) und setzten am nächsten Tag unsere Wanderung auf der gegenüberliegenden Flussseite fort.

Auch der Rangitata-River kann nicht durchquert werden. Mit dem Shuttle-Bus nach Geraldine (80 Km).

Da ich nachts Probleme mit meiner Lunge hatte (ich hatte vor Jahren viermal einen Pneumothorax), kann es vorkommen, dass sich die Lunge etwas vom Brustfell löst und Schmerzen verursacht. Deshalb habe ich den Rangitata Trail ausgelassen und bin stattdessen heute mit dem Bus zum Lake Tekapo gefahren. Vom Lake Tekapo aus kann man den Te Araroa Trail zum Lake Ohau innerhalb von zwei Tagen mit dem Mountainbike zurücklegen, und das Gepäck wird transportiert, sodass ich mich ohne Rucksack optimal erholen kann.

 

In der Ferne erhebt sich der Mount Cook, dessen Höhe 3.724 Meter beträgt.

Wir geniessen feinen Lachs auf dem Biketrail.

Am Lake Ohau entlang.

Heute kehrte ich nach der Biketour zurück nach Geraldine, um morgen den Rangitata Trail bis zum Lake Tekapo fortzusetzen. Dieser Trail wird, sofern das Wetter mitspielt, 3-4 Tage in Anspruch nehmen. Von Ohau bis Twizel nahm mich Anna aus dem Bikeshop mit. In Twizel traf ich erneut auf Jasmin, die per Anhalter nach Geraldine wollte. Sie war froh, dass ich ebenfalls dorthin unterwegs war. Gemeinsam fuhren wir mit einem Auto nach Geraldine, mit einem Zwischenstopp für Kaffee in Tekapo.

Der Trail hat den höchsten Punkt erreicht, wo es gestern geschneit hat.

Am Stag Saddle war es für eine grosse Pause zu kalt und windig!

Nach dem dreitägigen Trail bin ich wieder in Tekapo angekommen. Die Tage waren trotz vieler Flussüberquerungen und der morgendlichen Kälte mit nassen Schuhen sehr schön. Auch die Begegnungen mit anderen Wanderern waren beeindruckend. Aufgrund meines Alters und meiner Ausdauer werde ich oft gefragt, wie es mir geht. Meine Antwort ist einfach: Ich freue mich, dass ich diesen Track bewältigen kann. Morgens freue ich mich auf den Trail und abends bin ich glücklich, den Weg und die Landschaft genossen zu haben.
Heute sprachen mich Wanderer an, die meinen Namen in den Hüttenbüchern gesehen hatten und sagten: "Heinz, du bist eine Legende auf diesem Track!"
Nun sind es noch etwa 500 Kilometer bis Bluff, und langsam stellt sich ein Gefühl der Wehmut ein.

23.01.2024 auf dem Bush Stream Track 

Von Ohau nach Wannaka Km 2529

Der Ahuri-Fluss konnte aufgrund des Hochwassers nicht durchquert werden, da es in den letzten Tagen in den Bergen stark geregnet hatte.

Deshalb mussten wir einen Umweg von 12 km über eine Brücke in Kauf nehmen!

IIn der Nacht hatte es kurz geregnet. Am Morgen packte ich, trotz des leichten Regens, alles in meinen Rucksack und machte mich auf den Weg. Doch schon nach fünf Minuten musste ich durch Wasser waten, was ohne Frühstück und so früh am Tag recht unangenehm war. Ich spürte ein richtiges Tief und fluchte "So ein Scheissag, verdammt noch mal". Diese Stimmung brachte mich zum Nachdenken. Am nächsten schönen Rastplatz hielt ich an, holte meinen Kocher heraus und bereitete heisss Wasser für Kaffee und Müsli zu. Das hob meine Stimmung, und ich setzte meinen Weg fort, der über 1000 Meter Anstieg und 800 Meter Abstieg zur nächsten Hütte führte. Als ich dort ankam, begann es erneut zu regnen. 

Es war das einzige Mal, dass ich so ein tief hatte!!!

Heute Morgen dachte ich mir: "Auf nach Wanaka!" Schon vor 6 Uhr machte ich mich auf den Weg, denn bis Wanaka war es eine lange Strecke, und ich wollte nicht noch einmal mein Zelt unterwegs aufbauen müssen, zumal ich auch nicht mehr viel Essen dabei hatte. Einige Kilometer auf dem Trail entfernt, entdeckte ich einen Wegweiser, der 4 km zur nächsten Hütte und eine andere Route mit 3,5 km auswies. Ich wählte die kürzere Strecke in der Annahme, dass die Wege sich wieder vereinen würden. Als ich nachschaute, wo ich mich befand, erschrak ich! Ich war weit ab vom TA-Weg. Also ging ich weiter, lief den gesamten Hügelkamm entlang und dann hinunter ins Tal. Bis Wanaka wären es noch einige Kilometer gewesen, daher bin ich die letzten Kilometer per Anhalter nach Wanaka gelangt. Rückblickend auf die Karte und den Weg, den ich zurückgelegt habe, waren es wohl um die 50 Kilometer – also einiges mehr als geplant. 🤔

Trotz des langen Weges nach Wanaka war ich glücklich und zufrieden!

In Wanaka angekommen

Am Lake Wanaka!

Motatapu Alpine Track
Die Wanderung erstreckte sich über 15 Kilometer entlang des Lake Wanaka. Der Weg war abwechslungsreich und malerisch, führte teilweise nah am See entlang und dann wieder hoch über dem Wasser. Anschließend ging es zurück in die Berge, wo viele steile Anstiege und Abstiege zu bewältigen waren.

Nach Arrowtown

Das ehemalige Goldgräberdorf Macetown.

Die Wanderung von der Roses Hut nach Arrowtown war ein anstrengender Marsch über 23 Kilometer! Schon am Morgen ging es viele Höhenmeter steil bergauf und was hinauf geht, muss auch wieder hinunter – bis hin zum ehemaligen Goldgräberdorf Macetown, wo zwischen 1860 und 1920 die Goldsucher lebten.

Von Macetown bis nach Arrowtown mussten wir den Arrow River 22 Mal durchqueren! Das Wasser war eiskalt und die Temperaturen wenig einladend, sodass ich selbst mit Handschuhen noch frierende Finger bekam. Das Wasser reichte meist bis zu den Knien und war so klar, dass der Grund sichtbar war.
Nach der Ankunft in Arrowtown fühlte es sich an, als wäre man in eine völlig andere Welt eingetaucht! Arrowtown ist von Touristen überlaufen und überall herrscht eine ausgelassene Partystimmung.

Viele Hiker nahmen den Bus von Arrowtown nach Queenstown, aber ich bin zu Fuss gegangen.

Queenstown ist eine Touristenstadt, und überall herrscht Partystimmung.

Das historische Dampfschiff "The Lady of the Lake" ist vollgepackt mit Touristen!

Barbecue im Park in Queenstown

Taipo Hut, Mavora Walkway
Heute Morgen sind wir mit dem Shuttlebus von Queenstown nach Greenstone gefahren, um den TA Trail zu erreichen, eine Strecke von 80 Kilometern. Der Weg setzt sich auf der gegenüberliegenden Seite des Lake Wakatipu fort.
Am Parkplatz in Greenstone folgten die ersten 10 Kilometer dem Lauf des Greenstone River, wobei Brücken für die Flussüberquerungen vorhanden waren!
Der Mavora Walkway gestaltete sich etwas herausfordernder, und auf den letzten drei Kilometern führte der Weg ausschließlich durch sumpfiges Terrain, was unweigerlich zu nassen Schuhen und Füßen führte. Die schlammigen Schuhe und Socken konnte ich im Fluss neben der Hütte auswaschen, und sie trockneten schnell im starken Wind.

Te Anau

In Te Anau, 40 km entfernt, musste ich erneut Lebensmittel einkaufen und gönnte mir einen Ruhetag, wahrscheinlich den letzten vor Bluff. Am nächsten Morgen ging es zurück auf den Trail.

 

 

In Te Anau begegnete ich Peter und Rita in einer Pizzeria!

Von Te Anau aus nahm ich den Weg per Anhalter zurück zum Trail. Bald darauf war ich auf dem Trail völlig durchnässt, machte in der nächsten Hütte eine Pause und verbrachte dort auch die Nacht.

Die Temperaturen sind gefallen und in den Bergen hat es geschneit.

Heute war die Tour geprägt von Wasser und Sumpf. Die Tage werden spürbar kürzer; normalerweise starte ich um 6:30 Uhr, doch jetzt muss ich eine halbe Stunde später los, da es sonst noch dunkel ist. Anfangs war der Pfad noch in gutem Zustand, aber die Sträucher waren vom Regen des Vortages nass, sodass ich ständig benetzt wurde. Nach dem Wald führte der Weg durch nasses Schilfgras, das im Wasser stand, und bei jedem Schritt plätscherte es. Im Wald war der Pfad dann sehr sumpfig und schlammig. Ich bin matschige Wege von der Nordinsel gewohnt, aber der heutige Pfad hat alles bisherige mit seinem Sumpf übertroffen. Kurz vor der Hütte musste ich noch einen Fluss durchqueren, was mir die Gelegenheit gab, meine Füsse und Schuhe zu waschen. Trotz der anstrengenden Tour bin ich zufrieden und glücklich in der Hütte angekommen. 🤗

In Birchwood besuchte ich Manuela, die Tochter von Ruth und Ueli, und blieb über Nacht.

 

 

Von Birchwood aus setzte ich meinen Weg nach Otautau fort und kaufte unterwegs etwas Essen. Dadurch konnte ich den schlimmsten Teil des Weges etwas umgehen und erst am folgenden Tag wieder auf den Trail zurückkehren.

Ursprünglich plante ich, in der Martins Hutt zu übernachten, aber ich kam sehr früh an und fand die Hütte nicht besonders einladend zum Übernachten. Daher entschied ich mich weiterzuziehen.

Am viertletzten Tag war der Trail noch einmal sehr anstrengend.

Nicht ich habe den Trail geschafft, sondern der Trail mich!

Der Weg war eine regelrechte Schlammpiste! Ich würde sagen, es war die schlimmste Etappe des gesamten Te Araroa Trails, ein wahrer Höhepunkt auf dem TA.

 

 

 

 

Angekommen am Colac Bay, genieße ich ein oder zwei Biere🍻 und der Tag ist gerettet – glücklich darüber, gut angekommen zu sein.🤗

Riverton

Die Tour nach Riverton dauert nur etwa 4 Stunden, also kann ich heute ausschlafen!

Entlang der Küste bei Ebbe ging es nach Invercargill.

Immer wieder taucht der Gedanke auf: "Wirst du morgen das Ende des Trails erreichen?"

Wie ich bereits zu Beginn sagte: "Sei dir bewusst, dass der Te Araroa dich verändern und dein Leben auf den Kopf stellen kann!"

Ich habe über vieles nachgedacht und es wird sich einiges ändern!

"Es krämpelt dich schon um!"

17. Februar 2024 von Invercargill nach Bluff

<-- Bild: am Kilometer 3'000.

Die heutige Etappe markiert das Ende des TA.

Es ist ein seltsames Gefühl, nach viereinhalb Monaten zu Fuss am südlichsten Punkt Neuseelands anzukommen!

 

 

 

Bim witwanderä chunsch du in än Modus inä, wo du niä vorher gsi bisch und dä du wiä veschtschtellä chasch, au nöd wieder verlo möchtisch!

Beim Weitwandern gelangst du in einen Zustand, den du zuvor nie erlebt hast und aus dem du, einmal darin versunken, auch nicht mehr heraus möchtest.

Nach der Ankunft in Bluff führt der Weg einige Kilometer über den Berg bis zum Stirling Point.

Die letzten zwei Kilometer habe ich sehr langsam zurückgelegt, denn jeden Moment ist es vorbei!

Und bald wird der TA, einer der anspruchsvollsten Fernwanderwege, nur noch Geschichte sein!

Am Stirling Point

Der Weg endete mit Salz in der Luft, so wie er am ersten Tag begonnen hatte!

Es war eine Mischung aus Freude und ein wenig Traurigkeit, nach so vielen Tagen und Erlebnissen das Ziel zu erreichen.

....und wie jetzt weiter?

 

 

Nach über 3000 Kilometer durch Neuseeland steht man einfach auf dem Kopf!

Die Ankunft am Stirling Point ist angemessen gefeiert worden.

Statistik

Nach 4 1/2 Monate vom Cap Reinga bis Bluff

  • 3'029 Kilometer
  • 77'243 Höhenmeter
  • 134 Tage on Tour, (75 Tage Nordinsel, 59 Tage Südinsel)
    • 4 Tage Bike
    • 4 Tage Kanu
    • 20 Pausentage 
  • Übernachten
    • 31x  Zelt
    • 27x Hütte
    • 76x Hostels/Cabins/Back-Packer
  • 3 Paar Schuhe

Nach dem Trail habe ich noch Stewart Island, Dunedin und Invercargill besucht.

Ich bin von Invercargill nach Auckland geflogen, von wo aus ich am 29. Februar zurück in die Schweiz gereist bin.

Meine unterwegs gefassten Pläne sind: Von April bis September 2025 werde ich den Appalachen Trail in den USA von Georgia bis Maine, eine Strecke von 3.500 Kilometern, zurücklegen.

 

Die Zeit wieder zu Hause

Es ist schon etwas schwierig, sich wieder in den Alltag einzuleben.

Ich bin einfach gerne unterwegs!

Reisen ist die Sehnsucht nach Leben! 

K. Tucholsky

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